Mit sechs Gold-, zwei Silber- und fünf Bronzemedaillen im Gepäck kehrten die Apoldaer Leichtathletinnen und Leichtathleten von den Thüringer Landesmeisterschaften in den Einzeldisziplinen in die Glockenstadt zurück.

Während in Apolda die 900-jährige Ersterwähnung gefeiert wurde, kämpften Eric Berbig, Morten Kutzner, Mika Dedekind (alle m12), Nelly Heinzig (w13), Antonia Alberti (w14), Nick Günther (mJu18), Susan Müller, Sophia Meister und Josephine Wollweber (alle wJu20) in Arnstadt um die besten Höhen, Zeiten und Weiten. Bereits zwei Wochen zuvor war Beatrice Müller (w35) bei ihren ausgelagerten Landesmeisterschaften in Ohrdruf gefordert.

 

Bevor im Folgenden jedoch auf die einzelnen Ergebnisse eingegangen wird, gilt dem Opel Autohaus Matt erneut ein riesen Dank für die unkomplizierte Bereitstellung des Kleinbusses.

 

Eric Berbig, m12

Erics Landesmeisterschaften starteten mit einer ungewöhnlichen Situation: trotz abgegebener Stellplatzkarte fand er sich nicht auf der Startliste des 75m Laufes und konnte aus diesem Grund nicht starten – ein Fehler, für den sich die Verantwortlichen des TLV im Nachhinein entschuldigten. Eric nahm es locker und konzentrierte sich auf den Speerwurf und das Kugelstoßen. Im Speerwurf belegte er mit 24.71m den sechsten Platz und erreichte als einziger Apoldaer Starter das Finale der besten Acht. In seiner Paradedisziplin, dem Kugelstoßen, haderte er mit seiner Technik. Nichtsdestotrotz gewann er mit 7.82m die Silbermedaille und deutete damit sein Potential an.

 

Mika Dedekind, m12

Nachdem sich sowohl die Hallensaison, als auch die bisherigen Wettkämpfe der Freiluftsaison für Mika eher schwierig gestalteten, wollte er bei den Landesmeisterschaften an seine guten Trainingsleistungen der Vorwochen anknüpfen. Dies gelang ihm eindrucksvoll. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 10.39s wurde er Vizelandesmeister über die 75 Meter Sprintdistanz. Leider verletzte er sich im Finallauf am Oberschenkelbeuger, bemerkte die Verletzung nach dem Zieleinlauf und konnte aus diesem Grund weder im Speerwurf, noch im Weitsprung mit voller Kraft an den Start gehen. Trotz dessen ein hervorragendes Ergebnis für Mika, der damit endlich sein Talent auf die Bahn bringen konnte.

 

Morten Kutzner, m12

Wenn man nach der Startblockprobe beim Einlaufen an der ersten Hürde hängen bleibt, hinfällt, sich zahlreiche Schürfwunden zuzieht und mit schmerzverzerrtem Gesicht, sowie ein paar Tränen in den Augen auf den Startschuss für das Finale im Hürdenlauf wartet, dann erwartet niemand eine Spitzenleistung. Und dennoch lief Morten, trotz Schmerzen, das bisher beste Hürdenrennen seines Leichtathletiklebens und wurde in persönlicher Bestzeit Dritter im Hürdenlauf der m12. Eine Medaille, die er sich Dank seine Tapferkeit und seiner Entschlossenheit unmittelbar vor dem Rennen und auch dank seines unermüdlichen Trainingsfleißes mehr als verdient hat. Eine weitere gute Leistung zeigte er im Sprint – hier wurde er mit neuer persönlicher Bestleistung Fünfter. Im Speerwurf, Hoch- und Weitsprung zeigte er gute Ansätze, muss jedoch noch an seiner technischen Konstanz arbeiten. Alles in allem ein hervorragender Wettkampf für Morten, bei seiner ersten Freiluftlandesmeisterschaft bei den Großen.

 

Nelly Heinzig, w13

Zwei Mal Bronze, vier persönliche Bestleistungen und in jeder Disziplin unter den besten Zehn. Eine klasse Bilanz mit der sich Nelly aber nicht vollständig zufrieden zeigte. Am ersten Tag gewann sie im Kugelstoßen, mit 8.93m und im Sprint, in 10.21s, jeweils in persönlicher Bestleitung, die Bronzemedaille – ein hervorragendes Ergebnis. Lediglich im Hochsprung konnte sie nicht an ihre technisch guten Trainingsversuche anknüpfen und wurde Sechste. Der zweite Tag begann dann zunächst mit einer Enttäuschung: keine Medaille im Hürdenlauf. Der Blick auf die Ergebnisliste zeigte dann aber eine neue Bestleistung über die 60m Hürden und rückte das Ergebnis in ein neues Licht, sodass Nelly mit ihrem fünften Platz und dem Finaleinzug zufrieden sein kann. Im Weitsprung wurde sie mit soliden 4.43 Zehnte und im Speerwurf mit neuer persönlicher Bestleistung von 25.67m Sechste. Auch wenn sie mit diesen Landesmeisterschaften nicht vollständig zufrieden war, hat sie ihr Potential, sowie ihr großes Talent einmal mehr unter Beweis gestellt, sich in großen Starterfeldern zweimal aufs Podest gekämpft und ihre guten Trainingsleistungen bestätigt.

 

Antonia Alberti, w14

Am Ende des ersten Wettkampftages kullerte bei Antonia die ein oder andere Träne, was einerseits verständlich ist, da sie mit ihren Ergebnissen nicht an ihre persönlichen Bestleistungen anknüpfen konnte und andererseits auch wieder nicht, da sie zwei Monate verletzungsbedingt pausieren musste und so faktisch ohne Vorbereitung in diese Landesmeisterschaften ging – dafür waren die erreichten Leistungen zufriedenstellend. Im Ergebnisprotokoll standen 1.30m im Hochsprung, 4.28m im Weitsprung und 14.33s im 100m Sprint, die aber mit verschlafenem Start. Auch wenn das aus Antonias Sicht schwer zu verstehen ist, wird sie sich mit viel Geduld und regelmäßiger Teilnahme am Training in den kommenden Monaten zurückkämpfen und wieder Erfolge belachen können. Bis dahin sollte sie sich ihre fröhliche und die Trainingsgruppe aufmunternde Art beibehalten, da diese ihre Trainingskollegen und die Trainer, trotz des ein oder anderen „Ach Antonia-Momentes“, stets zu einem Lachen bringt.

 

Nick Günther, mJu18

Nick Günther als Phänomen zu bezeichnen ist nicht ungerechtfertigt. Mit 13 zur Leichtathletik gekommen, seit letztem Jahr nur noch unregelmäßig beim Training und dennoch seit diesem Wochenende Landesmeister im Weitsprung der u18. Mit 6.14m konnte er seinen Konkurrenten im letzten Versuch hinter sich lassen. Zudem erreichte er im 100m-Lauf in 11.84s eine neue persönliche Bestleistung und erreichte das Finale der besten Jungs. Lediglich im Hochsprung, hier sprang er 1.70m und gewann damit immerhin Bronze, war sicher mehr drin – aber in Anbetracht des fehlenden Trainings kann auch ein leichter Wind ein nachvollziehbarer Unsicherheitsfaktor sein.

 

Sophia Meister, wJu20

Mit schwierigen Windbedingungen hatte Sophia Meister im Speerwurf der u20 zu kämpfen. Noch neu in der Trainingsgruppe und mit wenig Wettkampferfahrung ausgestattet, konnte sie sich dennoch einen Podestplatz erarbeiten und wurde mit 17.62m Dritte. Für ihre ersten Landesmeisterschaften ein gutes Ergebnis.

 

Susan Müller, wJu20

Bei ihrem letzten großen Wettkampf vor dem Studienbeginn zeigte Susan erneut gute Leistungen und wurde mit übersprungenen 1.55m Landesmeisterin im Hochsprung der weiblichen Jugend u20. Auch wenn Susan sich ein wenig über die verpassten 1.60m ärgerte, kann sie stolz auf sich sein, da sie trotz Abistress und ihrer Trainertätigkeit in der Schülertrainingsgruppe über die Freiluftsaison konstante Ergebnisse erreichte.

 

Josephine Wollweber, wJu20

8.15m, 9.59m, 9.30m, 8.15m, 8.98,m 9.10m – mit dieser konstanten Serie im Kugelstoßen der weiblichen Jugend u20 sicherte sich Josie den Landesmeistertitel. Auch wenn sie die 10m-Marke knapp verpasste, ließ sie mit über einem Meter Vorsprung der Zweiten aus Sondershausen keine Chance und belohnte sich damit für die gewissenhafte Trainingsarbeit der letzten Monate, sowie die Geduld der letzten Jahre – unter diesen Voraussetzungen lässt der erste 10-Meter-Stoß sicher auch nicht mehr lang auf sich warten.

 

Beatrice Müller, w35

Bea war bereits zwei Wochen zuvor bei den Einzellandesmeisterschaften Wurf der Senioren in Ohrdruf gefordert. Mit zwei persönlichen Seniorenbestleistungen im Kugelstoßen, hier stieß sie 10.78m, und im Speerwurf, 38.22m standen am Ende im Protokoll, sowie einer persönlichen Bestleistung von 29.58m im Diskuswurf und drei Landesmeistertiteln erreichte sie ein herausragendes Ergebnis. Dieses ist der Lohn für ihre gewissenhafte Arbeit im Training. Umso bemerkenswerter ist diese Leistung aufgrund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Trainerin in der Schülertrainingsgruppe – für diese ist sie damit nicht nur als Trainerin, sondern auch als Sportlerin ein herausragendes Vorbild.

 

Foto: ALV